Willkommen zum späten Saisonstart 2020

Auch auf der „Liberty“ geht es neuerdings sehr traditionell zu. Den Lockdown in der Zeit von März bis Juni verbrachten wir unter anderem mit dem Schneidern einer Uniform. Während unsere Capitana arbeiten musste, hat der Skipper die Kinderbetreuung übernommen. In dieser Zeit wurde unheimlich viel gebastelt. Ein Ergebnis könnt Ihr nun hier sehen.

Doch, was hat das nun mit der „Seite“ auf sich? Die Seite ist eine Ehrenerweisung für Offiziere und hochrangige Gäste, die an Bord eines Schiffes kommen, durchgeführt wird. Es wird mit einer Bootsmannsmaatenpfeife eine sogenannte „Seite gepfiffen“. Tatsächlich wird auch heute noch bei den Seestreitkräften diese traditionelle Ehrenerweisung im Bordalltag angewendet.

An Bord der „Liberty“ gibt es ab und zu einige traditionelle Vorgänge, die wir mit einem zwinkerndem Auge und das auch nur sporadisch anwenden. Zum Beispiel das „Glasen“ mittels einer Glocke – dazu später mal mehr – ist eine für uns witzige Randerscheinung.

Planung für 2020

Für das Jahr 2020 planen wir was ganz besonderes. Eine Ostseerunde ist geplant und wir wollen Stefan’s Schwester in Wismar besuchen. Von Volendam soll zunächst nach Makkum gehen. Von da aus dann über die Schleuse Kornwerderzand in die Waddenzee bis Vlieland. Der nächste Schlag führt uns dann nach Helgoland. Von da aus geht es zunächst die deutsche und dann die dänische Küste in Richtung Norden. Skagen wollen wir auslassen, dafür soll es dann durch den Limfjord in die Ostsee gehen. Unser Ziel bzw. unsere „Wendemarke“ soll Wismar sein. Von dort aus geht es dann Richtung Kiel in den Nord-Ostsee-Kanal, der uns dann hoffentlich in Brunsbüttel in die Elbe entlassen wird. Von da aus soll es dann wieder in Richtung Niederlande und Heimathafen Volendam gehen. So mal unser Plan. Wir wollen das in Etappen machen, sodass wir im März starten können und spätestens Ende September wieder zurück sind. 

Nachtrag Ende März 2020: Aufgrund der derzeitigen Situation mit COVID-19 werden wird die geplante Reise auf unbestimmte Zeit verschieben. Wir denken nicht, dass wir in 2020 die geplante Reise antreten können. Die Hauptsache ist, dass wir alle gesund durch die Krise kommen. Also bleibt gesund!  

… die Saison ist zu Ende!

Danke wieder einmal an die weltbeste Crew. Die Saison ist zu Ende. In diesen Jahr wird die „Liberty“ an Land überwintern. Das Unterwasserschiff muss gemacht werden. Wir freuen uns auf eine schöne Saison 2020!

Knotologie

Früh übt sich. Es ist gut, wenn die „Knotologie“ – so nennen wir Hannah’s Knotenkünste – beherrscht wird. Es kommt tatsächlich vor, dass auch Erwachsene lieber knoddeln als knoten (gesehen in Scheveningen:-)):

… und manchmal müssen auch Schuhe unbedingt aufgehängt werden:

Ein Nickerchen hier, ein Nickerchen da

Es stimmt, Hannah liebt es, ein Nickerchen zu machen. Von Seekrankheit keine Spur, sie geht auch selbständig runter unter Deck – auch bei Seegang – und macht es sich sogar im Vorschiff gemütlich. Vor einigen Jahren – als sie noch nicht mobil war – haben wir Hannah im MaxiCosi im Cockpit festgeschnallt. Bei Regen zogen wir dann noch eine Regenhaube drüber … 

Manchmal wird sich auch ein ungewöhnlicher Schlafplatz für ein Nickerchen ausgesucht, wie hier direkt unter der Sprayhood:

Nachtrag in 2020 zum Thema „Nickerchen“:

 

Besuchen und besucht werden

Es ist sehr schön, dass wir mittlerweile so viele Freunde auf dem Wasser haben. Das besondere an der Crew der IDEFIX ist, dass ebenfalls Kinder an Bord sind. Es ist immer wieder schön, wenn sich unser Kielwasser in und rundum Ijsselmeer sich kreuzt. An dieser Stelle grüßen wir auch die Crews der „SY 4 Grobis“,  „SY Avalanche“ und auch „SY Sky“. Es ist immer wieder schön, Euch zu treffen.

Aber manchmal bekommen wir auch Besuch von echten Landratten. In diesem Jahr besuchten uns Janine und Frank in Volendam …

… sowoi Jutta und Frank in Enkhuizen:

Ausguck

Das macht Hannah schon sehr gut. Wir versuchen auch immer so nah ranzufahren, dass sie die Bezeichnung der Tonne sehen und uns die Zahl zurufen kann..

Und hier ist eine „BieneMajaTonnne“, die in Wirklichkeit natürlich anders bezeichnet wird. Hierbei handelt es sich um eine Tonne aus dem Kardinalsystem, die auf eine Gefahrenstelle hinweist. Bei diesem Exemplar fehlen leider die Topzeichen- zwei Kegel dessen Spitze zueinander angeordnet sind. Diese Tonne wurde von unserer Capitana im März 2021 vor Borkum fotografiert.

Bild oben: Kardinale Tonne „Westen“: gelb-schwarz-gelb; beide Kegel (Kegel fehlen hier) stehen mit der Spitze zueinander.
Lichtzeichen: Gruppen von 9 Blitzen. 

Hier lotst Hannah uns durch die schmale Schleusenausfahrt aus dem Buitenhaven Hoorn :

Und dann gibt es auch noch dieses andere Plätzchen, mit den Worten: „Ich gehe mal vorne ausgucken!“:

Hannah nimmt Ihre Aufgabe als Ausguck sehr ernst:

Das Schlauchi

Unser neues Beiboot. Das Schlauchboot haben wir gegen unser Bananaboot ausgetauscht. Vorher hatten wir ein Bananaboot, dass wir bequem und platzsparend an der Seereling fahren konnten. Es hat sich allerdings für uns als etwas unpraktisch erwiesen. Es war mir einfach zu  unhandlich an Deck aufzubauen. Das Schlauchboot, fast doppelt so schwer als das Bananaboot lässt sich ein Schlauchboot hingegen an Deck gut aufpumpen. Allerdings, wohin damit im aufgepumpten Zustand? Immerhin haben wir nur ein kleines 32fuss-Schiff.

Diese Variante ist nicht wirklich praktisch:

So ist es doch besser. Zwar weniger Platz auf dem Vorschiff, aber beim Segeln angenehmer:

 

Ordnung ist das halbe Leben

Da steht man morgens auf und guckt mit noch verschlafenen Augen aus seiner Luke auf das gegenüberliegende Nachbarschiff und stellt fest, dass auf dem eigenen Schiff auch mal aufgeräumt werden muss. 

Unfassbar, was sich so in kurzer Zeit alles so von Geisterhand ansammelt:

Die Schuh- und Brillensammlung des Skippers zum Beispiel ist schon bemerkenswert.

Langeweile? Niemals …

Natürlich sollten wir Eltern darauf achten, dass unsere kleinen Crewmitglieder des Segelns aufgrund von Langerweile nicht überdrüssig werden. Es muss nicht immer das Tablet herhalten, damit wir Erwachsenen segeln können. Wir binden Hannah in das Bordgeschehen ein. Sie übernimmt auch schon kleine Aufgaben. Wenn es die Situation erlaubt, dann darf sie natürlich jederzeit Rudergehen. Oder zum Beispiel beim Anlegen den Bootshaken halten. 

Wasser zum Spielen gibt es ja reichlich. Stundenlang wird mit dem Löffel Wasser geshiftet:

Wir segeln meist so, dass wir uns in den Häfen zwei Übernachtungen gönnen. In Enkhuizen gibt es so viele Möglichkeiten auch außerhalb des Bordalltages und auch auch bei schlechtem Wetter was mit Kindern zu unternehmen. Zum Beispiel das Zuiderzeemuseum (siehe auch Beitrag vom 02.08.2018) oder Sprookjeswonderland in Enkhuizen. Ein Freizeitpark, der unsere Kleinen begeistern lässt.

Eine Hafenrundfahrt mit dem Dinghi ist auch immer eine tolle Sache. „Papa, können wir wieder mit der kleinen „Liberty“ fahren, fragt sie immer, wenn wir irgendwo ankommen.  

Spielsachen sind ebenfalls wichtig. Wir haben ein paar wenige Spielsachen an Bord, die wir sonst nicht zu Hause haben. Dieses Zeichen-Pad hat Hannah von klein auf und erfreut sich noch immer daran. Es steht ihr auch nur auf der „Liberty“ zur Verfügung:

Und hier noch einmal die kleine „Liberty“. Das Schlauchi eignet sich nicht nur als Wassertaxi für Hafenrundfahrten, sondern auch als Planschbecken für kleine Kinder. Hier in Edam lagen wir längsseits an der Pier und mit der Pütz war das Schlauchi schnell mit Wasser gefüllt. Leider habe ich keine Fotos vom eigentlichen Planschvergnügen. Daher hier nur die Trockenübung:

Nachtrag zum Thema Tablet: Ja, so ganz lässt es sich mit dem Tablet dann doch nicht vermeiden. Gerade, wenn es mal einige Tage am Stück regnet, ist ein Tablet doch eine willkommene Abwechslung. Dank Netflix und Co.  haben wir dann auch die Lieblingsserien im Gepäck. Aber schöner ist es, wenn das iPad nicht zur Unterhaltung herhalten muss.

Das Foto entstand im September 2020 als wir doch einige Tage in Stavoren eingeweht waren. In Stavoren gibt es außer einer kostenlose Schwimmbadnutzung für Marina-Gäste nicht so sonderlich viele Möglichkeiten bei schlechtem Wetter was für Kinder Indoor zu unternehmen. Zumal in 2020 uns alle auch Corona im Griff hatte, war das Schwimmbad nur durch Vorreservierung und für eine Handvoll Gäste zu bestimmten Zeiten zugänglich.